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Etappen
eines Lebens
Aus
dem Leben von Erika Kerkhoff geb. Löchte
Zusammengestellt von
Winfried Kerkhoff
Ende
der Schulzeit
Trotz
aller Unkenrufe der "lieben" Einwohner von Burgsteinfurt, die sich
über unsere Treffen und Spaziergänge aufregten und meinten, dass wir lieber
lernen sollten, schaffte Erika einen guten Mitteschullabschluss, heutiger
Realschulabschluss. Ein Jahr später - März 1955 - konnte sie mir zum
bestandenen Abitur gratulieren. Erika überraschte mich auf dem Bahnhof, als ich
- damals Fahrschüler des Rheiner Gymnasiums – von der Reifeprüfung kam. Mit 24 roten Tulpen. Für jede
Einladung zum Tanzen seit dem Schlussball im September 1953 - also für 1 1/2
Jahre - überreichte sie mir
eine Tulpe.
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Selbstverständlich
lud ich Erika zum Abiturball nach Rheine ein. |
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Unvergesslich
war das gemeinsame Frühstück am Morgen nach dem Abiturball. Wir
hatten bei Erikas Tante Else, die glücklicherweise in Rheine
wohnte, übernachtet. Natürlich getrennt geschlafen,
anders war das in der damaligen Zeit für uns und auch für unsere beiden Eltern nicht
denkbar. Dennoch schwärmte Erika noch in der Zeit, als sie krank war, von
diesem Frühstück, das die Tante so liebevoll für uns zwei bereitet hatte und
das das erste Frühstück in einer anderen Stadt für uns beide ganz allein
war.
Schon
parallel zur Zeit des Tanzkurses wurden die Überlegungen in der Familie Löchtes
ganz aktuell, was mit Erika nach der Schule geschehen sollte. Erika hatte u.a.
am Lateinunterricht teilgenommen, von der Mädchen-Mittelschule organisiert und
arrangiert, zur Vorbereitung für den Übergang auf ein Lyzeum oder Gymnasium,
z. B. das Arnoldinum in Burgsteinfurt, früher ein reine Jungenschule. Doch auf
den Besuch einer weiterführende Schule, die zum Abitur führte, musste sie
verzichten. Die finanzielle Lage der Familie war wirklich nicht üppig. Deshalb
musste Erika nach Abschluss der Mittelschule eine Lehre – Ausbildung –
antreten. Sie wurde zur Industriekauffrau an der Borghorster Warps-Spinnerei
ausgebildet, besiegelt mit einem Lehrvertrag vom März 1954. Sie hoffte, über
eine betriebliche Ausbildung ebenso die Voraussetzungen für das Studium einer
Berufsschullehrerin, die ihr Berufsziel war, zu bekommen. Entsprechend waren die
Auskünfte der damaligen beruflichen Beratung. Doch, als sie dann soweit war, war diese Möglichkeit
abgeschafft worden. Zu einem ähnlichen Beruf kam sie dann doch noch in einem
späteren Abschnitt ihres Lebens. Da waren die Kinder schon fast groß.
Inhaltsangabe
weiter
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