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Unsere
beiden Enkel besuchten mit ihrer Mutter uns jeden Morgen, wenn sie aus dem
Kindergarten kamen. Zu dieser Zeit nahm die Oma (meine Frau Erika) immer ihr zweites Frühstück
ein, denn bei uns wurde abends warm gegessen. Die beiden Kleinen setzten sich also zu der Oma, die im Rollstuhl saß,
an den Tisch. In der Regel frühstückten die
Kleinen mit uns. Vor der Oma stand ihr Frühstück, eine in viele kleine viereckig
aufgeteilte Schnitte Brot, meist mit gekochtem Schinken. Oma - sie war ja sehr
stark gelähmt - konnte mit der
Kuchengabel mit großer Anstrengung ein kleines Stückchen aufspießen und zum
Mund führen, aber meistens fütterte ich sie.
Eines Tages entdeckten die beiden ein lustiges Spiel. Während wir uns
unterhielten, stibitzten sie der Oma von ihrem Teller einen kleinen Happen. Und
dann kam die Frage: "Oma, hast Du nichts gemerkt?" Oma guckte
sie an, dann erstaunt auf ihren Teller und überlegte, schaute die beiden
durchdringend an und sagte dann lächelnd: "Ihr habt von meinem Butterbrot
gemopst!" Und die Buben konnten sich schier krümelig lachen. Natürlich
schmunzelten wir alle mit.
Erika wurde wieder von mir gefüttert, nahm an unserer
Unterhaltung teil, die Buben mopsten wieder, in Windeseile. Und dann:
"Oma...!" Und so ging das, bis der Teller leer war, ein Spiel, ein
Ritual. Ich musste ein neues Butterbrot machen. Nun verging kein Mittag
nach dem Kindergarten, ohne dass das lustige Neckspiel zwischen den Enkeln
und der Oma gespielt wurde. Monatelang. Omas-Butterbrot-Klauen hieß das Spiel!
Mutter
(Erika) bringt ihre drei Kinder zum Schlafen, nach dem Waschen, klettern diese
gewöhnlich auf das Bett und kriechen unter das Oberbett. Der Älteste, er ist so 5 Jahre, ist
natürlich zuerst fertig und ruft "Erster!". Dann folgt der Zweite, er
ruft "Zweiter!" Endlich ist auch das dritte Kind , noch nicht 3
Jahre, für die Nacht angezogen. Sie klettert hoch und huscht unter die
Bettdecke und kräht fröhlich: "Dreiter!"
Warum
eigentlich nicht? Es heißt doch auch zweiter. Oder sollte man besser dritter
und zwitter sagen? Geht nicht. Zwitter ist doch schon besetzt.
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Unser
Familie war auf drei Kinder angewachsen. Da fragte unser Zweiter, der gut
vier Jahre war, die Mutter: "Gibt es auf der Welt wohl jemand, der 100
Jahre alt ist?"
Mutter:
"Aber sicher."
Sohn:
"Auch wohl zwei?
Mutter:
"Sicher doch:"
"Auch
wohl drei?"
"Ja!"
"Auch
wohl vier?" fragte der kleine Stropp.
"Jaaa,"
antwortete die Mutter gedehnt. Auf was steuert ihr Sohn zu, denkt sie.
Der
Sohn fragt unbeirrt weiter: "Auch fünf?"
"Ja,
ich denke schon," antwortet die Mutter.
Einen
Moment ist Stille. Dann ein Juchzer ihres Sohnes: "Dann werden wir ja alle
100 Jahre!" Ja, aus fünf Personen bestand unsere Familie.
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