ErikaKerkhoff

Vom Leben vor und nach einem Schlaganfall

 

Diese Seite ist eine Liebeserklärung an meine Frau, Lebensgefährtin und Geliebte. Sie wurde am 13.12.1935 geboren und starb nach 16-jähriger Lähmung am 24.3.2000.     

Die Rose

eine Hommage

Die  Liebe

Home

Archiv

 

Adieu Erika

Zum Gedenken

Gedichte an Erika

 Erikas Leben

Lebenslauf

Ausbildung/Beruf

48 Jahre

Lebens-Etappen

Anekdoten

Zurück ins Leben

 Immer Weihnacht

Trotz allem reisen

Reiseauswertung

 

Erikas Nachlass

Gedichte

Rätsel

Sprüche

Schriften

Impressum

Berühmte Frauen

  mit Schlaganfall

 Leben fängt 
erst mit Erinnerungen an

Wilhelm v. Scholz  

 

 

 

Die Zeit der Emanzipation der Frau - beginnend als 2. Phase der Frauenbewegung um die 60 Jahre - machte sich auch in unserer Bekannt- und Verwandtschaft bemerkbar, an bestimmten Kommentaren, die gegenüber dem Verhalten meiner Frau teils verwundert, teils unsicher geäußert wurden.

Besonders zu der Zeit, als die Kinder heranwuchsen und Erika nach dem Sozialpädagogischen Studium im Beruf stand, musste sie manche Bemerkung hören.  Erika machte mir gern, wenn ich abends von Dortmund kam, wo ich als Förderungsassistent an Pädagogischen Hochschule arbeitete, einen "Fressteller" mit allerhand kleinen leckeren Schnittchen fertig. Als sie das mal erzählte, konnte man hören: "Kann dein Mann das nicht selbst? Musst du das tun?" Bei solchen und ähnlichen Antworten kam immer ihr Spruch: " Ich bin emanzipiert. Darum brauch ich nicht mehr zu kämpfen. Ich kann mir das jetzt wieder leisten, meinen Mann zu bedienen!"

 

 

Mutter Erika war mal wieder frisch aus dem Krankenhaus entlassen worden und die Kinder hatten sie mit mir besucht. Zum ersten Mal fuhr die ganze Familie wieder zu den Großeltern. Der Weg führte uns wie immer am Franziskus-Krankenhaus vorbei. Gerade passierten wir den Gebäudekomplex, da rief eines der Kinder: "Guck mal! Da ist Muttis Krankenhaus!" Ab da hieß das Franziskus-Hospital nur noch Muttis Krankenhaus, in dem sie ja nun wirklich auch später sehr häufig in ihrem Leben verweilen musste,

 

 
 

 

Unser Ältester  ist gut fünf Jahre und unterhält sich mit seinen Tanten darüber, dass die Eltern abends ausgehen und dann ein Babysitter kommt. Als er gefragt wird, wohin gehen denn Papa und Mama, antwortet er: "Ins Theater!" Als er gefragt wird, wie oft, weiß er darauf auch eine Antwort.

"Jeden Abend!" ist seine Meinung.

 

 
 

 

Unser Zweiter ist Schulkind geworden. Er wird am ersten Schultag geweckt, steht jedoch nicht auf. Es geht halt alles etwas anders als sonst.  Mutter ruft freundlich aufmunternd: "Aufstehen!" Doch es rührt sich immer noch nichts im Schlafzimmer. 

Schließlich geht Mutter noch mal ins Schlafzimmer und tritt ans Bett. "Aufstehen, heute ist erster Schultag!" Sohn liegt im Bett, hat die Augen geschlossen, den Mund zum Kuss bereit, und flüstert:" Du hast mich noch gar nicht wachgeküsst!" 

 

 

Ø weiter