Diese Seite ist eine Liebeserklärung an meine Frau, Lebensgefährtin und Geliebte. Sie wurde am 13.12.1935 geboren und starb nach 16-jähriger Lähmung am 24.3.2000.     

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Schlaganfall -

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  mit Schlaganfall

 

 

Das Gedicht "Ein Lächeln" ist im Kern wirklich geschehen und entstanden, als meine Frau im Sarg zu Hause lag und ich am Fenster am Morgen des zweiten Tages am Fenster stand, als ein wunderschöner Frühlingsmorgen im März - am ersten Tage nach ihrem Tode - anbrach. Jedoch benötigte ich für die Fassung über ein Jahr. Es wurde erst im November des Jahres 2001 fertig.

 

  Ein  Lächeln

„Es ist Frühling,

mein Liebling!“

murmelt er,

das Herz so schwer.

„Ich kann es nicht verstehen,

du wolltest niemals gehen!“

Des jungen Tages Licht dringt in den Raum.

Eine Amsel zwitschert leis´ im Baum.

Er sieht und hört um sich herum glasklar -

alles, doch scheint es, als nimmt er nichts gewahr.

„Du, mein Liebling.

Der Winter ging.“

Der Vater dreht sich um zum Kind.

„Vater, die Vögel jubilieren,

es weht ein warmer Frühlingswind.

Mussten wir sie jetzt verlieren?“

 

Er legt die Hand auf seinen Kopf, bleibt stumm.

Sanft streichelt er sein Haar und fragt sich: “Ja! Warum!“

Er denkt: Was wird nun sein? 

  Mein Kind mit mir allein?

 

Am Fenster stehen das Kind und er betroffen.

Alle Welt ist voller Ahnen, Knospen schwellen voller Hoffen

Leben wird gerade neu geboren, ein jeder spüret das Pulsieren.

Erschauernd wenden sie sich ab, sie beide frieren.

 

Sie drehen sich um,

die Trauer macht ihn stumm.

Vor ihnen liegt die Mutter, seine Frau, bleich und tot,

auf dem Totenbett, umrahmt von Rosen, dunkelrot.

 

„Mutter, hör, es ist Frühlingszeit!“

presst die Tochter raus sehr leis´.

„Warum war es jetzt für dich so weit?“

Ihr Gesicht wie das der Toten weiß.

Unruhig flackern die Kerzen, tiefgebrannt,

von der Nacht her brennen sie noch immer.

Schatten huschen über Sarg und Wand,

über der Toten Wangen zuckt ein leichter Schimmer.

Das Kind greift nach des Vaters Hand.

„Hast du´s gesehen? Ihr Gesicht!,“

fragt es aufgeregt, ihm zu gewandt:

„Sie hat gelächelt - sie vergisst uns nicht.“

 

Schluchzend zieht er seine Tochter zu sich ran.

„Vater, du musst nicht bangen,“

mit ihren Augen sieht sie ihn beschwörend an:

„Sie ist doch gar nicht fortgegangen!“

©Winfried Kerkhoff

November 2001

 

 

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