Diese Seite ist eine Liebeserklärung an meine Frau, Lebensgefährtin und Geliebte. Sie wurde am 13.12.1935 geboren und starb nach 16-jähriger Lähmung am 24.3.2000.     

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"Wer weiß" geht in seiner Intention auf eine Fernsehsendung kurz nach dem Tode Erikas zurück, wo ein Witwer feststellte, keiner wüsste, ob seine Frau, die hier auf Erden gern gelebt habe, im jenseitigen Leben glücklich sei. Diese Aussage machte mich betroffen, da man im religiösen  Sinne immer von dem seligen Freuden des Jenseits spricht und landläufig immer wieder hört, jetzt habe der Gestorbene es besser.  Wer weiß, ob das so ist, das ist die Tendenz des Gedichtes, besonders liegen dabei mir die häufig  wiederholten  Worte meiner Frau im Ohr: " Ich möchte immer bei dir bleiben." Ist sie ohne mich nun glücklich, ist die Frage, die ich stelle. Fertiggestellt wurde das Gedicht in einem Spanienurlaub in Portus am Meer Sommer 2001.

 

 Wer weiß

  

 

Man sagt, dass

dort der Himmel ist,

wo du jetzt bist,

dass ewige Glückseligkeit

dort herrsche, und kein Leid.

 

Doch wer weiß,

wie viel an tiefer Trauer, weher Sehnsucht klagt in dir,

weil du bist unendlich weit entfernt von hier.

 

Wer weiß,

ob du, viel lieber als dort oben weilen, mit mir gern,

wenn Nacht und Tag sich küssen,

weil sie Abschied nehmen müssen,

schautest nach dem ersten hellen Abendstern?

 

Wer weiß,

ob du, lieber als dort oben weilen, am Strand,

wenn tausend Monde auf dem Meere funkeln

und auf den Wellen übermütig schunkeln,

würdest mit mir träumen Hand in Hand?

 

Wer weiß,

ob du nicht lieber bergen würdest mich und küssen  

- wenn Trauer und auch Schwermut, diese dunklen Mächte,

mich bedrängen in den Stunden vieler Nächte -

und würdest gern den Himmel missen?  

Man sagt, dass

dort der Himmel ist,

wo du jetzt bist.

 

Doch, wer weiß,

ob du nicht lieber, als dort oben weilen, mit mir gern

schautest nach dem ersten hellen Abendstern?

Du lieber, als dort oben weilen, am Strand

mit mir gingst träumend Hand in Hand?

Mich lieber bergen würd´st und küssen,

und würdest gern den Himmel missen?

Man sagt, dass

dort der Himmel ist,

wo du jetzt bist.

 

Doch wer weiß,

wie viel an tiefer Trauer, weher Sehnsucht klagt in dir,

weil unendlich weit du bist  entfernt von mir.

Wer weiß?

 

Doch man sagt, dass

dort, wo du jetzt bist,

kein Leid und keine Trauer ist.

Wer weiß?

     

 

©Winfried Kerkhoff

Portus/Cartagena, Spanien, September 2001

 

   

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