Zum
Greifen nah -
Erika in Brasilien
![](gedich3.gif)
Die
Ampeln rot. Ein Wagen hält. Die Wandung
übersteigend
glaub ich dich zu sehen.
![](gedich3.gif)
"Bist
du´s? Lebendig? Traum? Nur Illusion?
Wie
konntest du dem Schattenreich entgehen?"
![](gedich3.gif)
Schemenhaft
auf offnem Laster,
rattern
wir durch dunkle Nacht.
Auf
der Haut die Glut des Tages,
innen
glimmt die Leidenschaft.
![](gedich3.gif)
Und
die Straße rattert Samba,
Kugelrasselnd
schnaubt der Wind.
Warm
bläst er durch Haar und Kleider.
Irgendwer
am Wege zur Gitarre singt:
![](gedich3.gif)
„Bist
du´s? Lebendig? Traum? Nur Illusion?
Wie
konntest du dem Schattenreich entgehen?“
![](gedich3.gif)
Ich
nehm´ mein Hemd und lass es segeln!
Hör
dich übermütig jauchzen, lachen,
Du
lässt Bluse, Hose flattern, fliegen!
Prustend
werf ich hoch die letzten Sachen.
![](gedich3.gif)
Eng
und still umschlungen, unter Sternen.
Millionen
über uns zum Greifen nah,
sich
vermehrend in Sekunden,
tauchen
auf, sind plötzlich da.
![](gedich3.gif)
Und
die allerklarsten der Kristalle
pflück
ich dir vom Firmament,
steck
sie dir als Krone
in die Haare,
wo
wie Feuer jeder einzeln brennt.
![](gedich3.gif)
Deine
Hände spür ich heiß begehrend.
Doch
- du küsst, wie beim Abschied, mein Gesicht?
„Adeus“?
Der Wagen hält! „Erika!! Wo treffen wir...?“
Doch
eine Antwort aus dem Dunkel gibst du nicht.
![](gedich3.gif)
Warst
du´s? Lebendig? Traum? Nur Illusion?
Eine
Antwort aus dem Dunkel gibt es nicht.
![](gedich3.gif)
©Winfried
Kerkhoff
Acre/Brasilien,
6.3.2001, 4 Uhr morgens,
nach
einer Heimfahrt auf einem Laster
unter
dem Sternenhimmel
|