Diese Seite ist eine Liebeserklärung an meine Frau, Lebensgefährtin und Geliebte. Sie wurde am 13.12.1935 geboren und starb nach 16-jähriger Lähmung am 24.3.2000.     

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Aus dem Leben von Erika Kerkhoff geb. Löchte
Zusammengestellt von Winfried Kerkhoff

                                                                                                                              

Das dritte Kind meldet sich an

Der Februar 1959 zog ins Land. Erika war nach der Hochzeit von der Firma gekündigt worden, da sie wegen des neuen Wohnaufenthaltes nicht die geregelte Arbeitszeit einhalten konnte. Wir hatten zwar ein Auto, aber sie keinen Führerschein. Und mit dem Bus war der Arbeitsort Borghorst von Wettringen für Erika nicht zu erreichen. 

Eines Morgens, ich wollte gerade aufstehen, um mich für den Schulunterricht fertig zu machen, sprang Erika plötzlich aus dem Bett und stürzte aus dem Zimmer. Ich hinterher, weil ich ja nicht wusste, was geschehen war.  Ich sah sie gerade noch in der Toilette verschwinden und dann hörte ich sie würgen. Unser erstes Kind hatte sich angekündigt.

Von da an ging es jeden Morgen so. Und tagsüber auch. Sie würgte nicht nur, sondern erbrach, aber nicht nur einmal.

Die Tage, an denen vor allem das Mittagessen drin blieb, war am Ende der Schwangerschaft an zwei Händen abzuzählen. Manches Mal erbrach sie das Mittagessen bis zu sieben Mal. Erst das achte Mal blieb es im Magen. Ich wunderte mich damals, dass man so oft brechen konnte und immer wieder aß. Aber Erika war hart im Nehmen und sie klärte mich auf, dass diese Übelkeit eine andere war, als die sie bisher schon mal erlebt hatte. Wenn sie erbrochen hatte, war die Übelkeit verschwunden und das Essen schmeckte wieder. Dennoch kam Erika viele Tage zum Liegen, da wegen der schwachen Bänder und des Bindegewebes der Arzt ein Ende der Schwangerschaft befürchtete.

Anstatt, dass sie zunahm, verlor sie an Gewicht. Was angesichts des häufigen Brechens kein Wunder war. Zudem wog Erika, als sie mich heiratete, mal grad knapp 30 kg. Und das, obwohl jeden zweiten Tag der Hausarzt vorbeikam und ihr eine Aufbauspritze gab.

 Auch unser erstes Kind in Erikas Bauch war zu untergewichtig. Das Ergebnis war, Erika kam nach drei Monaten Schwangerschaft ins Krankenhaus und wurde künstlich aufgepäppelt. !4 Tage war ich auf einmal Strohwitwer, und beide waren wir immer in Sorge um das Leben unseres ersten Kindes. Und manches mal dachte ich auch, hoffentlich steht das Erika durch!  Doch Erika bekam diese 14 Tage sehr gut. Als sie wieder zu Hause war, ging es mit dem Gewicht bergauf, wenn auch das Brechen kein Ende nahm währender der neun Monate. Auch liegen musste sie viel. Aber sie verließ nie der Mut und die gute Laune.

Spät konnte man die Schwangerschaft sehen. Aber dann trug sie ein richtiges kugelrundes Bäuchlein vor sich her. 

"Ich habe einen Fußball verschluckt," sagte sie immer aus Spaß, wenn jemand auf ihre Schwangerschaft zu reden kam. Und:" Ich glaube es wird ein Boxer, er kann gut mit den Fäusten in meinen Bauch herumtoben!"

Wenn wir spazieren gingen, nur ein kurzer Ausgang war erlaubt, ging ich immer sehr stolz neben meiner Frau. Früher hatte ich immer gedacht, dass man sich irgendwie genieren würde, da doch alle sahen, das wir miteinander "was" hatten. Das Gefühl hat sich nie, als meine Frau das Kind trug, bei mir eingestellt, auch später nicht. Ich denke, es geht vielen Männern so, in Erwartung des Kindes werden viele Männer stolz und glücklich.

       Inhaltsangabe

 
Gedichte an Erika  Vorwort  Abschied   Abschied für immer  Abschied von den Träumen  Abschied   Viele zehntausend Mal  Adieu - Gott befohlen    Dass du mich liebst  Die letzte Rose  Die Schaukel  Dieser Tag endet nicht im Westen  Du gingst  Ein Lächeln  Frohe Weihnacht  Frühling  Hoffnung  Hoffnunglos ist meine Liebe  Jede Nacht  Leb wohl du  Liebes-Spuren  Momentaufnahme  Nie mehr  Noch immer  Protokoll des Sterbens   Schatten der Erinnerung  Schon als Junge  Schwer oder leicht  Seltsame Begegnung  Tränen am Meer  Tränen in Novembertagen  Träumen  Traumerinnerungen  Urlaubsimpressionen 1998  Valentinstag  Verloren  Was bleibt  Welke Rosenblätter  Wer weiß  Wo der Himmel ist   Zum Greifen nah