Diese Seite ist eine Liebeserklärung an meine Frau, Lebensgefährtin und Geliebte. Sie wurde am 13.12.1935 geboren und starb nach 16-jähriger Lähmung am 24.3.2000.     

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Schlaganfall -

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Berühmte Frauen

  mit Schlaganfall

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Auswertung der 
Camping-Fahrten mit dem Rollstuhl und Wohnmobil  für ein behindertenspezifisches  Reisen 
von Winfried Kerkhoff

   
1  Behinderungsverlauf

Meine Frau wurde 1984 infolge eines Schlaganfalles behindert. Nach einem längeren Aufenthalt auf der Intensivstation einer Spezialklinik holten wir  – meine Kinder und ich - sie in die Familie zurück, da die Ärzte befürchteten, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hatte. 

Die Anstrengungen der Familie waren jedoch erfolgreich. Dennoch blieb meine Frau vollständig gelähmt, war bettlägerig und hielt nur sehr kurze Zeit im Rollstuhl aus. Aus der anfänglichen z.B. fast völligen räumlichen Desorientierung (z.B. in der Wohnung), den fehlenden Erinnerungen an die Vergangenheit einschließlich der Ausfälle in dem Kurzeitgedächtnis, der schlaffen vollständigen Lähmung, die auch zur Folge hatte, dass der Kopf zur Seite fiel, also nicht gehalten werden konnte, den Sprachschwierigkeiten, besonders der Flüsterstimme, konnte meine Frau Erika nach ca. drei Jahren Magensondeernährung gefüttert werden, sie übte erfolgreich Kreuzworträtsel zu lösen, dehnte das Rollstuhlsitzen zu zwei Zeiten tagsüber auf ca. zwei Stunden aus, lernte mit der rechten Hand trotz Linkshändigkeit eine Tasse hochzuheben – die einzige wiedererlernte motorische Tätigkeit - und interessierte sich nach und nach mehr und mehr für das familiäre und außerhäusliche Leben.

Nach der Zeit der ersten Konsolidierung des Lebens, wobei z.B. Sprachtherapie, Krankengymnastik, räumliche Orientierungsübungen, Wiederaufbau der Erinnerungen an vergangenen biografischen und öffentlichen Ereignissen, Training des Kurzzeitgedächtnisses hervorzuheben sind, gewinnen für die weitere rehabilitative Arbeit die Gestaltung einer Weihnachtskrippe und Camping-Reisen eine besondere Bedeutung. 

Von den Camping-Reisen, den technischen und didaktischen Vorbereitungen, den Problemen – vor allem des Transportes - und ihren Lösungen, der Lebensfreude und Lebenslust bei diesem Unternehmen soll in diesen Ausführungen hier die Rede sein, es geht weiter um die Umsetzung solcher Unternehmungen, um mögliche Chancen zu einem neuen Leben und darum, anderen Mut zu machen.

Es sei darauf hingewiesen: Meine Frau war bis zu ihrem Tod inkontinent und tetraplegisch. Inkontinent zu sein ist heutzutage kein Problem mehr. Es gibt zahlreiche und variable Hygieneartikel, die natürlich gerade, wenn man ins Ausland reist, mitgenommen werden müssen und viel Platz für das Verpacken benötigen.

 Die Tetraplegie war ein viel größeres Problem. Außer ca. zwei Stunden, in denen sie – morgens und nachmittags - im Rollstuhl saß, war Erika bettlägerig, sie konnte aber auch abgestützt auf einer Gartenliege oder Couch liegen. D. h., meine Frau musste, wenn es um die Reise über größere Strecken ging, liegend transportiert werden. Dafür musste in einem Wohnmobil eine Möglichkeit geschaffen werden.

Da der Luftausstoß bei meiner Frau nicht intensiv genug war, konnte sie nicht sehr laut sprechen. Den rechten Arm, der trotz aller Bemühungen im Ellbogengelenk rechtwinklig fest stand, konnte sie eingeschränkt bewegen, so dass sie sich selbst z.B. am Kopf kratzen und beim Sitzen die Tasse heben konnte. Jedoch eine über längere Zeit andauernde Handlung – mit der Hand löffeln, Butterbrot essen u.ä. – strengte sie sehr an, wie z.B. auch das Kauen, und war trotz steten Übens wenig erfolgreich. Deswegen bekam sie bis zu ihrem Tod täglich ca. 250 ml Flüssignahrung aus einer Trinkflasche mit Strohhalme. Für einen längeren Aufenthalt außer Hause hieß das, eine hinreichende Menge an Flüssignahrung mit zunehmen. Diese zusätzlich Ladegewicht war in Zusammenhang mit anderen Dingen nicht unerheblich, so dass insgesamt ein genügendes Zuladegewicht beim Erwerb des Wohnwagens bzw. Wohnmobils zu bedenken ist.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass das Saugen mit Strohhalm in vorzüglicher Weise der Förderung der Artikulation u.a. und der Dehnung der Gesichtsmuskeln bei der Gefahr der Verkürzung infolge Lähmung dient, entgegengesetzt der Meinung mancher ärztlicher Dienste, die das Trinken aus der Schnabeltasse forcieren. Beide Ziele, Artikulation und Dehnung der Gesichtsmuskeln, wurden bei Erika so sehr gut erreicht. Um einen anhaltenden Erfolg zu haben, waren diese Maßnahmen täglich beizubehalten. Auch im Urlaub.

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