Diese Seite ist eine Liebeserklärung an meine Frau, Lebensgefährtin und Geliebte. Sie wurde am 13.12.1935 geboren und starb nach 16-jähriger Lähmung am 24.3.2000.     

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Auswertung der Reisen "Ich lieh Dir meine Hände" - Für ein behinderten-
spezifisches  Reisen 

von Winfried Kerkhoff

3 Erprobung

 

Als die Kinder noch jünger waren , hatten wir uns einen Wohnwagen (vom PKW gezogen) gekauft. Wir verkauften ihn kurz nach dem Schlaganfall meiner Frau, da wir glaubten, nie wieder reisen zu können. Das spätere Mitreisen in einem Wohnmobil konnte meine Frau nur leisten, weil die Vorbereitungen indirekt schrittweise über Jahre hin erfolgten. 

Die Kompetenzerweiterung bei meiner Frau beinhaltete also nicht planmäßig das Reisen als Ziel, schon gar nicht mittels eines Wohnmobils, sondern ergab sich stets auf der Basis des Erreichten. Dabei ging es um Setzung von Kurzzielen, immer mit der Blickrichtung, wozu meine Frau Freude und Spaß hatte.

Das besondere und angenehme bei der Reise mit einem Wohnmobil und Wohnwagen ist, dass man sein Zuhause mit sich führt, vor der Reise alles ein- und herrichten kann und die Plätze, wo die mitzunehmenden Gegenstände eingeräumt werden, bleiben können. Das Zuhause war für meine Frau auf der Reise immer wichtig.

Rückblickend kann man in der Entwicklung hin auf eine größere Mobilität meiner Frau mehrere (Fort-)Schritte erkennen.

1 Zunächst wurden Fahrten zu Kurzeinkäufen von einer, später von mehreren Stunden mit dem PKW (auf unsere Bedürfnisse umgebauter Kleinbus) vorgenommen,  bei denen es Möglichkeiten der Erholung durch Liegen gab. 

2 Drei Jahre nach dem Schlaganfall konnten wir nach Berlin fahren. Natürlich mit dem Wagen (veränderter Kleinbus), da der Zug keine Möglichkeiten des Liegens, wie meine Frau es nötig hatte, bot. In Berlin wohnten wir für acht Tage in einem Hotel mit Aufzug. Jedoch bedeutete es für die Reise, Hilfsmittel, Flaschennahrung, Schüsseln zum Waschen, Kleidung usw. mitzunehmen. Der Kleinbus war voll. Für alles wurden natürlich Listen erstellt (vergl. Kap. 8).

3 Der nächste Schritt war, dass wir für vier Wochen zur Kur fuhren. Das erste Mal nach Bad Kissingen im Jahr 1988, vier Jahr nach dem Schlaganfall. Die Anreise dauerte nicht länger als nach Berlin. Da das Kurhaus die Pflege meiner Frau ablehnte, fuhr unsere damalige Krankenschwester mit. In einer Kurklinik wollte meine Frau nicht wohnen, da sie die meiste Zeit hätte ohne mich sein müssen. Für die zweite Kur in Bad Tölz suchten wir eine Kurklinik, da es nachträglich im Hinblick auf Bad Kissingen mit der Krankenkasse ein paar Probleme wegen der Bezahlung der Krankenschwester gegeben hatte. Doch es war keine Kurklinik in Bad Tölz bereit, meine Frau wegen der starken Behinderung überhaupt aufzunehmen. So fuhren wir wieder in ein Kurhaus mit Unterstützung unserer Krankenschwester (zeitweise) und unseres zweiten Sohnes.

4 Die von meiner Frau sehr geschätzten Fahrten nach Berlin – auch zum Berliner Weihnachtsmarkt – wurden allmählich Routine. Ich konnte meiner Frau mehr zutrauen. Wir nahmen eine Einladung einer bekannten Familie nach Frankreich an. Mein ältester Sohn und seine Familie fuhren mit. Nun waren es nicht mehr 500 oder 700 km, sondern1400, die zu bewältigen waren. Mit dieser Fahrt begaben wir uns aus dem ärztlichen Schutz des Hausarztes, was mir schon Kopfschmerzen verursachte. Bei dieser Fahrt konnten wir auch gut erproben, inwieweit es möglich war, mit meiner Frau im Rollstuhl an den Sandstrand zu gelangen. Für eine nochmalige Reise mussten wir zur Erleichterung etwas einfallen lassen. 

Meine Frau hatte Spaß an dem Untenehmen, wenn auch die An- und Abreise sitzend im Kleinbus sehr anstrengend war. Auch hatte sie den Wind am Meer gut vertragen. Keine Erkältung hatte sie überfallen. Das Tracheostoma (operative Luftröhrenöffnung ) war aber auch gegen den Wind mit einem dichten Tuch abgedeckt worden.

5 Nach dem jahrelangen gemeinsamen Arbeiten an der Weihnachtskrippe - etwa ab 1987, für meine Frau mit hohem therapeutischen Effekt -  war das Thema etwas ausgepowert. Damit meine Frau nicht wieder in Depressionen fiel wie in der Zeit, musste etwas Neues her, das viele Überlegungen und Tätigkeiten während des Jahres erforderte bzw. ermöglichte. Mir kam die Idee zu reisen. Ich fragte meine Frau, sie war erfreut, und wir kauften ein Wohnmobil. Es war ein Glücksgriff. Bis zu ihrem Tod im März 2000 reisten wir fünf Jahre lang jeden Sommer. 

Das Fehlen der ärztlichen Aufsicht während der Fahrt war möglich durch die eingetretene körperliche und psychische Stabilisierung meiner Frau. Eine gewisse prophylaktische Wirkung auf der Reise wurde erreicht durch den in verschiedene Sprachen übersetzten Arztbericht, meine Sammlung pflegerischer und therapeutischer Anmerkungen, eine umfangreiche „Apotheke“ und meine mittlerweile angewachsenen Kenntnisse und Fertigkeiten in Folge der jahrelangen Betreuung und Versorgung meiner Frau, sodass auch der Hausarzt grünes Licht zu den Reisen gab und, wie sich im Nachhinein herausstellte, eine vorausschauende, richtige und wirkungsvolle Entscheidung.

Nach dieser Zeit des Reisens erschien es möglich und nötig, weitere neuartige Aktivitäten im Sinne von Rehabilitation und Integration mit Erika anzuleiern. Das Internet war eine Möglichkeit, z.B. eine Homepage für all die lustigen Geschichten von unseren Kindern, die meine Frau gesammelt hatte, anzulegen. Die technischen Voraussetzungen dafür waren bereits geschaffen.  Jedoch dazu kam es leider nicht mehr durch den unerwarteten Tod meiner Frau im März 2000.

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