Diese Seite ist eine Liebeserklärung an meine Frau, Lebensgefährtin und Geliebte. Sie wurde am 13.12.1935 geboren und starb nach 16-jähriger Lähmung am 24.3.2000.     

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Auswertung der Reisen "Ich lieh Dir meine Hände" - Für ein behinderten-
spezifisches  Reisen 

von Winfried Kerkhoff

   
6 Das Innere des Wohnmobils

Eine Reihe von Gegenständen, die der Orientierung dienten und das alltägliche Campingleben erleichterten, wurden angeschafft bzw. im Wohnwagen an geeigneter Stelle angebracht.

Der täglichen Orientierung dienten eine große Uhr mit gut erkennbaren Zeigern, d. h. auch, Stunden und Minutenzeiger sollten deutlich unterscheidbare Merkmale haben, ein Tageskalender, der große und deutliche Schriftzeichen hatte, die auch bei ein bis zwei Metern Entfernung ohne Schwierigkeit lesbar bleiben. Meine Frau hatte diesen Abreißkalender am Fußende Ihres Lagers Wohnwagen hängen. Ich hatte ihr einen Kalender mit Witzen und lustigen Sprüchen gekauft, woran sie besonders Spaß hatte. Jeden Morgen lief das Ritual ab, dass ich das Blatt vom Vortag abriss und den neuen Tag verkündete und den Witz vorlas. So begann unser Tag meistens schon mit einem Lachen oder Schmunzeln.

Unter der Uhr hing hingen Blätter mit Symbolen, wenn ich mal den Wohnwagen verlassen musste. Wenn ich im Umkreis des Wohnwagens blieb oder z.B. in der Nacht schlief, machte sich meine Frau mit einer kleinen Schelle, die sie immer in der Hand hielt, bemerkbar. Diese gab sie fast nie ab, sogar beim Waschen sehr ungern und dann nur für Sekunden. Sie sagte: „Die Schelle ist mein Lebensretter.“ Die Schelle gewann Symbolcharakter. Sie war gewissermaßen Zeichen der Zuverlässigkeit ihres Umfeldes für den Notfall. Wenn ich mich weiter vom Wohnwagen entfernen musste, um einzukaufen, mich zu duschen oder zu schwimmen im Meer oder Pool, hängte ich eine Seite mit einem abgesprochenen Bild als Hinweis auf, damit meine Frau wusste, dass Schellen im Moment nichts nutzte.

Für das Liegen draußen kauften wir eine einfache, aber höherbeinige Liege, deren oberes Teil verstellbar war. Andere Formen von Gartenliegen usw. erwiesen sich für meine Frau als nicht praktikabel. Man sollte im Geschäft eine Liegeprobe durch den Kranken, auch wenn es sehr umständlich ist und Verwunderung der Verkäufer hervorruft, durchführen.

Da es den Rücken sehr anstrengte, meine Frau auf die immer noch zu niedrige Liege zu legen oder hochzuheben, suchte ich nach einer Möglichkeit die Beine der Liege zu verlängern, um so die Auflagefläche zu erhöhen. Dafür sägten mein Freund und ich alle Beine durch und steckten Zeltstangen zwischen den gekürzten Beinen an der Liege und den abgesägten Kufen. Damit die Liege aber im Wohnwagen weiterhin zu verstauen war, so dass keiner darüber fiel, wurden die Zwischenstangen abnehmbar – eine Idee meines Freundes - konstruiert und jeweils mit Zeltstangenschräubchen festgestellt; damit war zugleich sogar möglich, eine evtl. unterschiedliche Höhe einzustellen. Diese Liege gefiel Erika und mir so gut, dass sie nicht nur zur Campingzeit, sondern auch im Haus und im Garten gebraucht wurde. Aber ein wichtiger Hinweis sei hier gegeben. Es bringt mehr Sicherheit, wenn zwischen den Kufen eine Querstange zur Stabilisierung angebracht wird. Im sechsten Jahr brachen die Beine oben unter der eigentlichen Liege ohne Vorwarnung ab. Zum Glück lag ich darauf und konnte einen Unfall vermeiden. Deshalb würde ich vorschlagen evtl. wegen Materialermüdung durch die stärkere Belastung – evtl. Hebelwirkung durch die verlängerten Beine – spätestens nach vier Jahren eine neue Liege zu besorgen. Neuerdings gibt es aber auch Liegen mit höheren Beinen fabrikmäßig z.B. in Belgien, die aber auch teurer sind.

Für Erika in dem Rollstuhl war ein unterfahrbarer und höhenverstellbarer Tisch erforderlich. Diese Art von Tischen wird in den Campinggeschäften angeboten, aber nicht in allen, außerdem ist er natürlich erheblich teurer, ist jedoch sehr praktisch, da der behinderte Mensch, nah an den Tisch kann. Für Erika immer ein Bedürfnis, da sie nie gern irgendwo mit dem Rollstuhl im Raum stand.

Der Rollstuhl für den Campinggebrauch, muss leicht, zusammenlegbar bzw. zusammenklappbar sein, damit er wenig Raum während der Fahrt einnimmt und wenig Gewicht hat. Ein Sportrollstuhl war für unsere Campingfahrten das richtige.

Jedoch gab es gerade bei einem solchen Leichtmetallrollstuhl das Problem der schmalen Reifen, die für Sand am Strand völlig ungeeignet waren. Wir setzten uns, als uns über die Anrufe bei den Körperbehindertengruppen keine Hilfe gegeben werden konnte, mit einem Fahrradhändler in Verbindung, der Fahrräder oder Fahrradkombinationen für Behinderte in seinem Programm hatte.  Die dann neu montierten Felgen und Reifen – alles in allem um die 350 DM – zeigten sich dann als sehr brauchbar. Der Rollstuhl war entschieden leichter – natürlich die großen Räder voraus, d.h. man musste rückwärts ziehen  – am Strand zu bewegen, brachte auch keinen merklich größeren Rollwiderstand auf gepflasterten Wegen mit sich

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